Ist es hundert Jahre her, oder war es erst heut?
Ich saß träumend im Park und vergaß alle Zeit.
Ein Bettler kam heran, er war alt und ergraut
Ich sah ihn nicht an, doch ich hörte einen Laut.
War alles ein Spiel oder war es ein Versehn?
Das Etui das da fiel, er schien es nicht zu sehen.
Ich rief, er hörte nicht. Ich folgte ihm sogleich,
er floh als Traumgesicht, in sein trauriges Reich.
Zauberei oder Trick oder Zufall bloß?
Vielleicht das große Glück, es fiel mir in den Schoß
Lass sehen!
Zwei bunte Kieselsteine das war die ganze Pracht!
Hell wie der Tag der Eine, der Andre wie die Nacht.
Es war ein Scherz ein böser! Ohne Wert das Etui.
Lebt wohl ihr goldenen Schlösser, zum Teufel Fantasie!
Doch am boden da war, noch ein Zettel ganz klein.
Das schien mir offenbar, das Geheimnis zu sein.
So jubelte ich schon: Ich hielt den Stein der Weisen!
Ich zog im Geist davon, ins Märchenland auf Reisen
Kein Schatz war da versteckt, um auf mich zu warten.
Kein Kuss der erweckt, die Prinzessin im Garten.
Kein Plan von einem Ort, der Reichtum mir verhieß.
Mein Freund nimm diese Steine und nimm sie gut in Acht!
Hell wie der Tag der Eine, der Andre wie die Nacht.
Ich brachte sie zurück, vom Ende der Welt.
Als Liebe und Glück meine Segel geschwellt.
Mein Freund nimm diese Steine! Sie haben große Macht!
Hell wie der Tag der Eine, der Andre wie die Nacht.
So wechselnd wie die Spar, kannst du das Schicksal lesen!
Man sagt ich sei ein Narr und ich bin es gern gewesen!
Sei jung sei verrückt! Nur so kannst du gewinnen!
Und wenn dir das nicht glückt, wird der Schatz verrinnen.
Es ist Zeit das ich geh, doch mein Erbe sei dein!
Zwei Steine aus Träumen, aus Hoffnung und Schein.
Doch da blendet ein Blitz! Ich erwache und schau
Nur zwei Kiesel im Staub Sie sind farblos und grau
Nicht hell und licht der Eine, der Andere wie die Nacht.
Ein Bettler ging vorbei und hat mich ausgelacht.