In meinem Garten, in meinem Garten
(5/4) Blühte blau der Rittersporn, zwischen dem
Unkraut, in meinem Garten, im Ge-
röll in meinem Garten, wo die
anderen Blumen verdorr'n
Blumen verdorr'n
In meinem Dache, in meinem Dache
(5/4) Baut' ein Rabe sich sein Nest, unter
meinem brüchigen Dache, unter
dem zerfallenen Dache, wo der
Wind durch die Balken bläst, wo der
Wind durch die Balken bläst.
Verse: 2
In mein Leben, in mein Leben
(5/4) Hat sie sich zu mir verirrt und sie nahm
Platz in meinem Leben, Platz in
meinem engen Leben und hat
meine Gedanken verwirrt, Ge-
danken verwirrt.
Was ich besaß, hab' ich ihr gegeben
(5/4) An Vernunft und an Verstand, meine
Seele ihr gegeben, mag's der
liebe Gott vergeben, weil ich
sonst nichts zu schenken fand, weil ich
sonst nichts zu schenken fand
Verse: 3
In meinem Garten, in meinem Garten
(5/4) Goss ich meinen Rittersporn, jätete
Unkraut in meinem Garten harkte
emsig meinen Garten, doch die
Blume verwelkte im Zorn, ver-
welk- te im Zorn
Für den Raben in meinem Dache
(5/4) deckt' ich Ziegel Stück für Stück, wo es
Löcher gab im Dache, doch ins
Nest unter dem Dache kam der
Rabe nie mehr zurück, kam der
Rabe nie mehr zurück.
Verse: 4
Seit jenem Tag, an dem der Rabe
(5/4) Sein geschütztes Nest verschmäht, seit ich die
Blume trug zu Grabe meine
Ruhe nicht mehr habe, bitt' ich,
dass sie nicht auch von mir geht,
dass sie nicht geht.
Ging sie fort, ging auch mein Leben,
(5/4) und das ist kein leeres Wort. Was ich be-
saß, hab' ich vergeben, meine
Seele und mein Leben, und die
nähme sie mit sich hinfort, und die
nähme sie mit sich hinfort.