Banner, Zelte, "Wer da?" Rufe,
Stille um das Lager her, Feuer scheinen in der Nacht.
Im Mantel schläft die Wache ein,
ein Leutnand schritt vorbei,
das Würfelspiel ist falsch.
Aus einem Schatten tritt herbei,
ein Spielmann in den Kreis,
der Posten lässt vorbei, und flüstert leis:
"Vagabund so hör mich an,
die Nacht ist kurz und irgendwann,
der Ruf des Kornett laut ertönt,
drum spiele mir das altgesungne Lied."
Und der Spielmann singt ein Lied.
Fünf Schwäne durch die Ödmark ziehn,
ein König mit vier Recken hin,
im Morgenrot ihr Banner fliegt,
und weiter geht es für das gute Ziel.
Im Feindeslager hört mans auch.
Durch Stille säuselt Melodie und Herzen brechen wie noch nie.
Die Klampfe in der Hand ein Spielmann
singt allein und alles lauscht in dieser Nacht.
Doch plötzlich hinter sich hört er,
wie vereint den Chor und alle stimmen ein,
in diese Melodie.
Fünf Schwäne durch die Ödmark ziehn,
ein König mit vier Recken hin,
im Morgenrot ihr Banner fliegt,
und weiter geht es für das gute Ziel.
Und als der Morgen hell erstrahlt,
die Schlacht beginnt, die Trommel warnt
Und vorne steht ein Grenadier,
er denkt zurück und legt nieder das Schwert.
Und als drei Jahr vergangen warn,
das Feld liegt öd und leer und nichts erinnert mehr
an eine nie gewesne Schlacht.
Doch plötzlich hört man dann,
der Nachtigallen Sang.
Als ob eine fremde Melodie
zog über das Feld,
von ferne weht ein Wind und trägt sie fort.
Fünf Schwäne durch die Ödmark ziehn,
ein König mit vier Recken hin,
im Morgenrot ihr Banner fliegt,
und weiter geht es für das gute Ziel.